Martin Welsch
-
Akademischer Rat (Assistant Professor) an der Bergischen Universität Wuppertal
- Nietzsche-Fellow der Klassik Stiftung Weimar (2024)
- Stipendiat der Fritz Thyssen Stiftung (2021/2022)
- Gastwissenschaftler am Interdisciplinary Centre of European Studies, Europa-Universität Flensburg (2021/2022)
- Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Promotionspreis der Studienstiftung des deutschen Volkes, Besondere Anerkennung der Jury
Galerie
Anfangsgründe der Volkssouveränität
Immanuel Kants ‚Staatsrecht‘ in der ›Metaphysik der Sitten‹
Klostermann 2021, 476 Seiten
Kants ‚Staatsrecht‘ in der „Metaphysik der Sitten“ stellt wohl die schärfste Analyse und Kritik der demokratischen Moderne nach 1789 dar. Das musste unerkannt bleiben, solange die immer wieder beklagte Problemverfassung der Spätschrift auf die angebliche Senilität des Autors zurückgeführt wurde oder man chaotische Vorgänge bei der Drucklegung für die Textverfassung verantwortlich machte. Tatsächlich aber ist sie Ausdruck der Brillanz einer bis heute unerforschten philosophischen Rhetorik, die als Höhepunkt und Glanzstück des Kantischen Schaffens angesehen werden muss. Indem Martin Welsch ihr erstmals in der Geschichte der Kant-Literatur Achtung schenkt, deckt er zugleich eine bislang unbeachtete Spielart radikaler Volkssouveränität auf, die unsere politische Gegenwart in ein neues Licht stellt.
„Wer meint, die gegenwärtige akademische Philosophie würde sich mit weltfremden, praktisch und politisch bedeutungslosen abstrakten Problemen befassen, der sollte einen Blick in die Dissertation von Martin Welsch werfen.“
– Jörg Phil Friedrich, in: DIE WELT
„Welsch [strengt] eine gegenüber der bisherigen Forschung zum Staatsrecht eigenständige und zu dieser querliegende Interpretation [an], die er auch konzise zu begründen weiß; es erscheint mir nicht zu hoch gegriffen, zu behaupten, dass Welschs Interpretation damit einen Paradigmenwechsel in der Sicht auf das Staatsrecht einleiten dürfte. […] Eine inspirierende Quelle zur Schärfung des eigenen Blicks auf die politische Wirklichkeit.“
– Stefan Gaßmann, in: AmosInternational
„Welsch’s unprecedented and pathbreaking interpretation of this fundamental part of Kant’s entire philosophy of law and politics is nothing less than a paradigm shift in Kantian political philosophy, completing Ingeborg Maus’s pioneering work on Kant’s theory of democracy (1992) in a highly original and innovative way.“
– Prof. Dr. Hauke Brunkhorst, in: Kantian Review
„Dass Welschs Studie die bisherige Kant-Forschung herausfordern wird, ist anzunehmen. Doch seine Lesart öffnet Kant auch für radikaldemokratische Fragestellungen. […] Aus feministischer und rassismuskritischer Perspektive ließe sich [zudem] die gegenwärtige Diskussion um den emanzipatorischen Gehalt des kantischen Denkens mit Welsch fruchtbar weiterführen. […] Schließlich ist […] Welschs Methode, einen ideengeschichtlichen Klassiker gründlich gegen den Strich zu bürsten und bislang unerforschte, radikale Elemente seines Denkens zu erschließen, inspirierend.“
– Laila Riedmiller, in: Zeitschrift für Politische Theorie
„Insgesamt legt Martin Welsch eine Untersuchung vor, die durch die Methode des „Forgotten Kind of Writing“ einen neuen Zugang zur Staatslehre Kants entwickelt. Verbunden mit einer genauen Rekonstruktion des Originaltextes besticht die Arbeit durch argumentative Geschlossenheit und Komplexität.“
– Jörg Spindeldreher, in: Kant-Studien
„Dem Verfasser gelingt die Verwirklichung von dem, was Denkern von Bacon und Vico bis Benjamin und Auerbach als das Ideal einer Vermählung von Philologie und Philosophie vor Augen stand. […] Eine monumentale Leistung.“
– Prof. Dr. Peter König
„Eine meisterhafte Leistung.“ – Prof. Dr. Hans Friedrich Fulda
Über Mich
2024 bis heute
Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften, Akademischer Rat (Assistant Professor) in der Praktischen Philosophie und Philosophie der Neuzeit
2021 – 2024
Europa-Universität Flensburg, Interdisziplinäre Forschung im Schnittbereich von Philosophie, Soziologie und Rechtswissenschaft
2020
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät: Promotion bei Prof. Dr. Hans Friedrich Fulda und Prof. Dr. Peter König (Note: summa cum laude)
2015
Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Abschluss in den Fächern Philosophie und Politikwissenschaft, mit Auszeichnung bestanden (Note: 1,0)
2008 – 2015
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg: Studium der Philosophie,
Politikwissenschaft, Anglistik und Romanistik
Forschungsschwerpunkte
- Rechts- und Staatsphilosophie
- Politische Ideengeschichte
- Philosophische Rhetorik
- Philosophie der Aufklärung
- Kritische Theorie
- Philosophie des Bösen
- Strafe und Folter
- Menschheitsgeschichte und Gewaltgeschichte
- Zukunft der menschlichen Natur
- Metapher und Erkenntnis
- Schnittbereiche zwischen Philosophie, Literatur und Film
Publikationen
Feger, Sonja/Schneider, Domenico/Welsch, Martin (2024, Hrsg.): Metapher und Erkenntnis. Beiträge zur Epistemologie der Metapher, Berlin/Boston [Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Sonderband] (in Vorbereitung)
Brunkhorst, Hauke/Welsch, Martin (2024): Revolution der Metapher, Metapher der Revolution, in: Feger, Sonja/Schneider, Domenico/Welsch, Martin (Hrsg.): Metapher und Erkenntnis. Beiträge zur Epistemologie der Metapher, Berlin/Boston [Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Sonderband] (in Vorbereitung)
Welsch, Martin (2024): Der Mensch als Metapher? Paul de Man liest Rousseau, in: Feger, Sonja/Schneider, Domenico/Welsch, Martin (Hrsg.): Metapher und Erkenntnis. Beiträge zur Epistemologie der Metapher, Berlin/Boston [Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Sonderband] (in Vorbereitung)
Welsch, Martin (2024): Transhumanismus, in: Arnold, Florian/Bernhardt, Johannes/Feige, Daniel Martin/Vater, Christian (Hrsg.): Digitalität. Ein Alphabet, Bielefeld [Transcript] (in Vorbereitung)
Welsch, Martin (2023): Zwischen Utopie und Dystopie. Das Problem der Volkssouveränität bei Kant und Rousseau, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 2023, 2, 217-231 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung)
Welsch, Martin (2023): Zur freiheitsphilosophischen Rousseau-Lektüre Paul de Mans. Darstellung, Kritik und Korrektur, in: Studia philosophica. Schweizerische Zeitschrift für Philosophie, 2023, 1, 206-220 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung), open access: https://doi.org/10.24894/stph-de.2023.82014
Welsch, Martin (2023): Kant über das Satanisch-Böse. Die Königsmord-Fußnote im ‚Staatsrecht‘ der ›Metaphysik der Sitten‹, Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2023, 3, 315-336 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung), open access: https://doi.org/10.1515/dzph-2023-0028
Welsch, Martin (2022): Kant on the Future of Representative Democracy, in: Revista de Ciências Jurídicas 2022, 4 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung), open access: https://ojs.unifor.br/rpen/article/view/14197
Welsch, Martin (2022): Scheitern und Verstehen? Zum „Forgotten Kind of Writing“-Ansatz der Erforschung philosophischer Rhetorik, in: Zeitschrift für Kulturphilosophie 2022, 2, 149-162 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung)
Welsch, Martin (2022): Dialektik der Aufklärung? Zu Ingeborg Maus’ Kritischer Theorie in ›Zur Aufklärung der Demokratietheorie‹ – anlässlich des 30. Jubiläums, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 2022, 3, 396-411 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung)
Welsch, Martin (2022): Demokratische Neutralität. Zum Verfassungswiderspruch der modernen repräsentativen Demokratie, in: Verfassungsblog, open access:
https://verfassungsblog.de/demokratische-neutralitat/
Welsch, Martin (2022): Zur double bind-Paradoxie der repräsentativen Demokratie, in: Praefaktisch, open access: https://www.praefaktisch.de/002e/zur-double-bind-paradoxie-der-repraesentativen-demokratie/
Welsch, Martin (2021): Anfangsgründe der Volkssouveränität. Immanuel Kants ‚Staatsrecht‘ in der ›Metaphysik der Sitten‹, Frankfurt am Main [Klostermann, Weiße Reihe]
Welsch, Martin (2021): Anthropologische Selbstbestimmung bei Kant, Rousseau und Nietzsche, in: Asmuth, Christoph/Helling, Simon (Hrsg.): Anthropologie in der klassischen deutschen Philosophie, Würzburg, 183-196
Welsch, Martin (2019): Kant über den Selbstbetrug des Bösen, in: Kant-Studien 2019, 1, 49-73 (mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung), open access: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/32748/1/10.1515_kant-2019-0002.pdf
Lehre
Wintersemester 2024/25
Bergische Universität Wuppertal, Philosophie: Seminar „Kierkegaard: Der Begriff Angst“
Wintersemester 2024/25
Bergische Universität Wuppertal, Philosophie: Seminar „Philosophie der Strafe: Kant und Hegel“
Frühlingssemester 2024
Europa-Universität Flensburg, Seminar für Soziologie: Seminar „Funktionale und soziale Differenzierung von Recht und Gesellschaft im Anschluss an Hegel“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Wintersemester 2023/24
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Politikwissenschaft: Proseminar „Grundbegriffe der Demokratie“
Herbstsemester 2023/24
Europa-Universität Flensburg, Seminar für Soziologie: Seminar „Strafen in der demokratischen Gesellschaft? Perspektiven im Anschluss an Kant und Rousseau“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Herbstsemester 2023/24
Europa-Universität Flensburg, Philosophisches Seminar: Seminar „Adornos Negative Dialektik (Teil 2): Modelle der Freiheit“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Frühlingssemester 2023
Europa-Universität Flensburg, Philosophisches Seminar: Seminar „Adornos Negative Dialektik (Teil 1)“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Herbstsemester 2022/23
Europa-Universität Flensburg, Seminar für Soziologie: Seminar „Kritische Theorie und Revolution“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Frühlingssemester 2022
Europa-Universität Flensburg, Seminar für Soziologie: Seminar „Triebstruktur und Gesellschaft. Herbert Marcuses Theorie der modernen Subjektivität“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Herbstsemester 2021/22
Europa-Universität Flensburg, Philosophisches Seminar: Seminar „Genealogien der Moral bei Rousseau und Nietzsche“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Frühlingssemester 2021
Europa-Universität Flensburg, Philosophisches Seminar: Seminar „Kant Rousseau Kleist: Freiheit, Geschichte und das Böse“ (mit Prof. Dr. Hauke Brunkhorst)
Wintersemester 2017/18
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophisches Seminar: Proseminar „Kant über Freiheit, Geschichte und das Böse“
Sommersemester 2017
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophisches Seminar: Proseminar „Kant über Moral, Religion und Christentum“
Wintersemester 2016/17
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophisches Seminar: Proseminar „Moral und Moralkritik bei Nietzsche und Rousseau“
Sommersemester 2016
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophisches Seminar: Proseminar „Kant, Über das radikale Böse in der menschlichen Natur“
Wintersemester 2011/12
Wilhelmi-Gymnasium Sinsheim: Schulpraxissemester
2010 – 2013
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft: Tutorien zur Politischen Theorie
Vorträge
26.09.2024
Heidelberg, Buchhandlung & Antiquariat Blaumilch: „Ein Anarchist müsste seine helle Freude haben. Hans Friedrich Fuldas späte Schriften zu Kant“
12.09.2024
Universität Bonn, Kants Projekt der Aufklärung. 14. Internationaler Kant-Kongress zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant: „Kant on Democracy. A New Reading“
26.06.2024
PH Ludwigsburg: „Volkssouveränität bei Kant und Rousseau – zwischen Utopie und Dystopie“
12.06.2024
Universität Regensburg, Philosophisches Kolloquium: „Kritik der demokratischen Moderne. Das Problem der Volkssouveränität bei Kant und Rousseau“
13.10.2023
Universität Trier, XII. Trierer Kant-Kolloquium »Kants Staatsrechtslehre«: „Volkssouveränität zwischen Fremd- und Selbstrepräsentation (Rechtslehre § 52,3)“
05.03.2023
TU Dresden, Konferenz Normativität der radikalen Demokratietheorie?: „Eine radikaldemokratische Kritik an Ingeborg Maus’ Kritik des demokratischen Rechts“
28.10.2022
Heidelberg, Buchhandlung & Antiquariat Schöbel: „Verfolgung und die Kunst des Schreibens. Kants Forgotten Kind of Writing“
17.-21.10.2022
Santiago de Chile/Valparaíso, Society of Kantian Studies in Spanish Language (SECLE), Fifth International Congress: „Kant on the Future of Representative Democracy“
02.06.2022
TU Darmstadt, Workshop Demokratiekonfikte und der Blick nach unten: „Zum Verfassungswiderspruch der modernen repräsentativen Demokratie. Darstellung und Genealogie des Problems“
17.12.2021
Europa-Universität Flensburg, Interdisziplinärer Workshop Prof. Dr. Hauke Brunkhorst: „Dialektik der Aufklärung? Kritische Theorie und Geschichte in Maus’ ›Zur Aufklärung der Demokratietheorie‹“
07.12.2021
Europa-Universität Flensburg, Zwischen Stabilität und Fluidität – Aktuelle Beschreibungen und Überschreibungen des Menschen. Interdisziplinäres Kolloquium: „Willens- und Lebensverneinung bei Kant und Nietzsche“
05.10.2021
Europa-Universität Flensburg, Zwischen Stabilität und Fluidität – Aktuelle Beschreibungen und Überschreibungen des Menschen. Interdisziplinäres Kolloquium: „Anthropologische Selbstbestimmung bei Kant, Rousseau und Nietzsche“
23.09.2021
University of Lisbon, Portugal, School of Arts and Humanities, IX. Multilateral Kant Colloquium, Justice, Peace, and Cosmopolitan Values: „On the Future of Modern Democracy. A (new) Kantian Perspective”
24.07.2021
TU Braunschweig, Seminar für Philosophie, Workshop Metapherntheorien: „Der Mensch als Metapher? Zur Rousseau-Interpretation Paul de Mans“
18.05.2021
Europa-Universität Flensburg, Die Zukunft der liberalen Demokratie. Interdisziplinäres Kolloquium: „Fremd- vs. Selbstrepräsentative Demokratie – im Anschluss an Kant“ (zusammen mit Prof. Dr. Oliver Eberl)
07.05.2021
TU Braunschweig/Universität Hamburg, XXIX. Tagung des Jungen Forums Rechtsphilosophie. Kritische Theorie(n) des Rechts: „Demokratischer Prozeduralismus? Eine radikaldemokratische Kritik an Ingeborg Maus’ Kritischer Theorie des demokratischen Rechts“
01.12.2020
Europa-Universität Flensburg, Aktualität der Utopie. Interdisziplinäres Kolloquium: „Zwischen Utopie und Dystopie. Das Problem der Volkssouveränität bei Kant und Rousseau“
22.02.2018
TU Berlin, Anthropologie in der Klassischen Deutschen Philosophie. 16. Jahrestagung des Forschungsnetzwerkes Transzendentalphilosophie/
Deutscher Idealismus: „Kant, Rousseau und Nietzsche über den Menschen als unfestgestelltes Wesen“